Manche sagen
Heinz Günter Saemann
wenn du einsam bist
hat Gott dich verlassen
Andere sagen
das ist die Strafe
weil du Gott verlassen hast
Was für ein Gerede
In meiner Einsamkeit gibt es nur Ihn und mich
Nie sind wir uns so nahe wie in diesen Augenblicken
Zwei Sterne in der Nacht tanzen in der Unvergänglichkeit
Es werde Licht
Immer und immer wieder
Ikebana
Die Herzen von Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann schlagen nicht nur für die chinesische Kunst der Bewegung, sondern auch für die japanische Kunst des Ikebana, der wörtlich »lebenden Blumen«. Fast jede Woche am Samstag gibt es hier einen neuen Blogbeitrag mit Ikebana und einem Impuls dazu.
Mammon
In den Palästen wird getafelt
Heinz Günter Saemann
Herr Mammon thront über allen
Welch ein Schlemmen und Zechen
Was für ein Idol habt ihr euch geschaffen
während ihr draußen die Völker
auf den Schlachtfeldern eurer Gier opfert
In der Morgendämmerung blühen Lilien
Zeichen einer neuen Zeit
Einer Zeit
in der ihr für euren Machthunger und eure Gier
keinen Platz finden werdet
Was wir in ins tragen
Was wir in uns tragen
Johanna Saemann
ist wandelbar
es ist nicht zu bändigen
und braucht
ewiges Ja
Wenn sich uns ein Raum öffnet
Wenn sich uns ein Raum öffnet
Johanna Saemann
in dem eine noch stillere Tiefe liegt
so sollten wir das Lauschen nicht vergessen
Vielleicht schenkt der nächste Herzschlag schon
ein neues heiliges Wort
Raunächte
Einatmen und Tanzen
Johanna Saemann
zwischen Gewesen sein und Werden
Einen Moment
uns als Wunder begreifen:
Sternenstaub Licht und Liebe in Materie
Die Ahnenlinie entlang blicken
Namen nennen
Verschmelzen mit Zeit und Raum
Unsere Träume verstehen
Unsere Lieder singen
Trauer beweinen
Zeichen des Lebens lesen
Räuchern
Ausatmen
Die letzten Tage des Jahres
Ich umarme
Johanna Saemann
die letzten Tage des Jahres
Grau und kalt
sind sie jetzt doch geworden
Landschaften zerfallen im Nebel
Mein Inneres zerfällt auch
Und manchmal ist mein Herz so leise
als wäre ich mir selbst verloren gegangen
Und doch
heiße ich es willkommen
weiß ich doch
dass es genau das braucht
um etwas oder jemandem entgegenzuträumen