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Räume öffnen

Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!

Manchmal werden uns die inneren und äußeren Räume, in denen wir leben, zu eng. Wir spüren eine tiefe Unzufriedenheit und eine Leere in uns. Plötzlich ist da die Frage: »Was wäre wenn?« Wünsche und Fantasien werden wach. Wir träumen uns in ferne Länder, wünschen uns eine andere Arbeit, mehr Geld, eine Partnerschaft, die uns glücklich macht, mehr Zufriedenheit. Wir wollen der Enge entfliehen.

Einige glauben, ihr Glück in materiellen Dingen zu finden, in der Anhäufung von noch mehr Wissen, oder sie suchen den letzten ultimativen Kick. Andere geben auf und erkranken an der Enge und der Leere. Sie sehen zwar die Tür, die sie in neue Räume führen könnte, doch sie bleibt verschlossen. Das Neue, Unbekannte ängstigt uns. Wir wissen nicht, was uns erwartet.

Kommen wir auf die Welt, tragen wir alle Anlagen, die wir für ein zufriedenes Leben brauchen, bereits in uns, verborgen in unseren inneren Räumen. Sie wollen gefunden, geöffnet werden. Dieser Schritt erfordert Mut und Vertrauen in unsere innere Kraft, die seit Anbeginn in uns ist. Wenn wir diesen Schritt tun, werden wir kein neues Leben vorfinden, sondern unser Dasein in einer neuen Qualität erleben. Altes und Verbrauchtes können wir ohne Groll loslassen, unser inneres Potenzial entfalten, und wie spielende Kinder Neues entdecken, in der Gewissheit, dass es gut ist.

Die Grundlagen des Taijiquan liegen nicht nur auf dem Bewegungsablauf der Formen, sondern vor allem in den inneren Qualitäten der Bewegungen. Ein Verständnis davon erhalten wir durch das Tun. Wir fühlen uns mit dem Himmel und der Erde verbunden, spüren das Fließen der sich ergänzenden Energien und entdecken unser inneres Potenzial, das uns ermutigt, äußere und innere Räume zu öffnen. Ein Erleben, das nicht mit Sprache ausschließlich zu vermitteln ist.

Wir wünschen euch, immer wieder Räume zu entdecken, den Mut und die Neugier, sie zu betreten, und ein Kinderherz, das auf den Wolken reitet.

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

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