Ich will Hoffnung sein in finsteren Zeiten
Ich will Hoffnung sein für die Hoffnungslosen
Ich will Hoffnung sein für die Schwachen und Unterdrückten
Ich will Hoffnung sein in den Trümmern der Schlachtfeder
Ich will Hoffnung sein die in den Ruinen leuchtet
Ich will Hoffnung sein in den Tiefen der Erde und in den Höhen des Himmels
Ich will Hoffnung sein für die Schatten und für das Licht
Ich will Hoffnung sein für das Leben und für das Sterben
Ich will Hoffnung sein für die Liebe und für den Glauben
Ich will Hoffnung sein für Gott
Ich will Hoffnung sein für DichIch bin bei Dir in deiner Einsamkeit
Ich bin bei Dir in deiner Verletzlichkeit
Ich bin das Salz deiner Tränen
Ich zügle die Feuer deiner Wut, damit Du nicht verbrennst
Ich nähre die Flammen deiner Liebe, die Dich erhebt
Ich war bei Dir bei deiner Geburt
Bei deinem Tod werde ich Dich über die Schwelle begleiten
Ich bin namenlos unbegreifbar allgegenwärtig voller Kraft
Ich bin die HoffnungHeinz Günter Saemann
Waldspaziergang
Moose und Farne
Heinz Günter Saemann
leuchten im satten Grün
dazwischen Blumenpracht
Im Blätterdach spielen Sonnenstrahlen
Kleine Wasserläufe
suchen sich ihren Weg hinab ins Tal
Zwischen den Bäumen
spielt ein Orchester die Symphonie des Lebens
Anfang und Ende werden belanglos
Es ist Jetzt
Der Turmbau
Sprache verändert sich
Heinz Günter Saemann
Heute so und morgen so
Mir wird ganz wirr im Kopf
Manchmal tut es mir im Herzen weh
»Achtsamkeit« und »liebevoll«
einfach so daher gesagt
liegen sie in der Gosse und warten auf ihre Auferstehung
Spiritualität und Energetisierung an allen Orten
Selbst den Göttern wird schwindelig
Das heilige »OM« bleibt ihnen im Halse stecken
Der Turmbau zu Babel hat eine neue Dimension erreicht
Mir ist kalt
In diesem Jahr ist es mir kalt
Heinz Günter Saemann
Innen und außen
An manchen Tagen fröstle ich vom Morgen bis zum Abend
Die Leute aus dem Dorf sind auch nicht gerade Herz erwärmend
Ständig glotzen sie auf die kleinen Apparate in ihren Händen
Manche erwidern nicht einmal meinen Gruß
Gestalten die sich aufzulösen zu scheinen
Wie gerne würde ich einige Worte mit ihnen wechseln
Der alte Drache
Der alte Drache
Heinz Günter Saemann
mag nicht mehr schnauben
Er ist müde geworden
Feuer hat er nie gespuckt
Wozu auch
Seit Tausenden von Jahren halten andere das für ihr Privileg
Ein letztes Mal betet er
Mögen alle Wesen glücklich sein
Arm dran
Die Reichen und Mächtigen sind arm dran
Heinz Günter Saemann
Einsam sitzen sie auf ihren Thronen
Umgeben von Speichelleckern vermissen sie einen wirklichen Freund
Sind ihre Kornkammern gefüllt wollen sie doch nichts herausgeben
Auch wenn das Volk hungert und das Korn verfault
Am Ende werden nur die Würmer satt