Heute
Johanna Saemann
treibt es mir die Farben
des Herbstes ins Herz
Ich spüre dem Leben nach
Was will reifen
Was will fallen
Ikebana
Die Herzen von Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann schlagen nicht nur für die chinesische Kunst der Bewegung, sondern auch für die japanische Kunst des Ikebana, der wörtlich »lebenden Blumen«. Fast jede Woche am Samstag gibt es hier einen neuen Blogbeitrag mit Ikebana und einem Impuls dazu.
Quo vadis Homo Sapiens
Quo vadis Homo Sapiens
Als ich heute Morgen aufwachte
Heinz Günter Saemann
stand das Wasser in meiner Hütte
Seit Jahren schon ist das Dach undicht
Keiner repariert es
Ist es nicht traurig
die Miete einzustreichen
und das Haus verkommen zu lassen
Selbst die Könige und die Reichen
flicken ihre Paläste nur noch notdürftig
Hauptsache die Schatzkammern sind voll
während der Rest zum Armenhaus verfällt
Quo vadis Homo Sapiens
Die Spatzen auf dem Dach
Die Spatzen auf dem Dach
Heinz Günter Saemann
schwatzen heute wieder ohne Unterlass
Das Geplapper auf dem Markt
nimmt vom Morgen bis zum Mittag kein Ende
Wäre ich nur zu Hause geblieben
und hätte den Spatzen zugehört
Panta rhei
Verbinde dich aus dem Herzen
Johanna Saemann
mit dem Universum
Segen
aus heiterem Himmel
Panta rhei
Darum geht es
Schweigen ist Gold
Du frägst
Heinz Günter Saemann
Was ist das für ein Haus?
Es ist ein Haus Gottes
Hat er dieses eine
um darin zu wohnen?
Nein
seine Häuser stehen überall auf der Erde
Wir nennen sie Kirchen oder Tempel
In Ihnen verehren wir die Gottheit und beten sie an
Still gehst du neben mir
Dein Blick erschrocken oder voller Traurigkeit
Ich weiß es nicht
Du siehst mich an und sagst
Ist Gott denn nicht überall?
In dir in mir
in den Bäumen und Pflanzen
in den Tieren des Wassers und der Erde
in den Geschöpfen der Lüfte
im Wind und im Regen
in der Sonne und im Mond
An seiner Seite die Göttin
Sich drehend mit Ihm im ewigen Tanz der Wandlung
Ich denke
Dann ist er auch im Schweigen
Wozu noch reden