Was ist Taijiquan?
Taijiquan ist eine alte chinesische Bewegungskunst, die seit Jahrhunderten in China geübt und praktiziert wird. Die drei Säulen des Taijiquan sind:
- Gesundheits- und Lebenspflege,
- Meditation in Bewegung,
- sowie Kampfkunst und Selbstverteidigung.
Am Anfang steht das Erlernen der »Form«, eine vorgegebene Folge von 85 langsamen, weichen und fließenden Bewegungen. Der erste Teil »die Erde« bildet die Grundlage. Der zweite Teil »der Himmel« umfasst die aufbauenden Techniken und Bewegungen. Im dritten Teil »der Mensch« werden die Techniken und Bewegungen der beiden vorherigen Teiler kombiniert. Die Schülerinnen und Schüler benötigen ungefähr zwei bis drei Jahre, um den Ablauf der 85er-Form zu erlernen. Daneben gibt es kürzere Formen mit 38 oder 20 Bewegungen. Qi Gong, Partnerübungen und Partnerformen sowie Waffenformen schaffen zusätzlich einen tieferen Einblick in die Welt des Taijiquan.
Taijiquan reguliert durch die Einflussnahme auf die Lebensenergie Qi die verschiedenen Funktionssysteme des Organismus, wie die Atmung, das zentrale Nervensystem, das Herz und den Kreislauf sowie den aktiven und passiven Bewegungsapparat. Durch regelmäßiges Üben fördert Taijiquan die Gesundheit, die geistige Klarheit, die Konzentrationsfähigkeit, das Reaktionsvermögen und die Lernfähigkeit. Ruhe, Harmonie und Ausgeglichenheit zwischen Körper, Geist und Energie wirken positiv auf die Gesamtstimmung. Durch eine tiefe und gleichmäßige Atmung kann sich das Zwerchfell entspannen. Der dadurch vergrößerte Atemraum verbessert den Gasaustausch im gesamten Körper. Die Übenden fühlen sich frisch und entspannt. Die Herz- und Gefäßmuskulatur wird gestärkt und die Beziehung zwischen Herz und Gefäßen harmonisiert.
Taijiquan wirkt positiv auf die gesamte Muskulatur. Die Wirbelsäulenstatik verbessert sich und Beschwerden im Bereich des Schultergürtels, des Nackens, des Kopfes und der Wirbelsäule werden gemildert oder verschwinden ganz. Unabhängig von Alter und körperlicher Verfassung kann Taijiquan nahezu von jeder und jedem erlernt und ausgeübt werden.
Heinz Günter Saemann
Heinz Günter Saemann praktiziert seit 1988 Taijiquan im Yang-Stil und ist der Gründer der Taijiquan-Schule Ortenau. Von 1992 bis 1996 lernte er bei Meister Chu King Hung, dem 3. Meisterschüler von Großmeister Yang Shou Chung, und vertiefte seine Kenntnisse von 1997 bis 2004 bei Stephan Hagen in Hamburg. 1998 und 2001 traf er Großmeister Gin Soon Chu, den 2. Meisterschüler von Großmeister Yang Shou Chung, und lernte von ihm. Seit 2005 erweitert Heinz Günter Saemann seine Kenntnisse bei Großmeister Yang Zhen He aus Yongnian, China, und ist Mitglied der Yongnian Taijiquan Association Europe. Vom Deutschen Dachverband für Qi Gong und Taijiquan erhielt er 2006 die Legitimation als Lehrer und Ausbilder und ist seit 2011 Mitglied im Taiji-Verband der Volksrepublik China.
Johanna Saemann
Zusammen mit Heinz Günter Saemann leitet Johanna Saemann seit 2013 die Taijiquan-Schule Ortenau. Vom Deutschen Dachverband für Qi Gong und Taijiquan erhielt sie 2017 die Legitimation als Lehrerin und Ausbilderin. In dem von ihr gegründeten Bewegungsatelier widmet sie sich dem künstlerischen Aspekt von Bewegungen. Zudem ist Johanna Saemann seit 2022 als Trauerbegleiterin tätig und begleitet Trauernde mit ihrer klaren, geerdeten Art und offenem Herzen Trauernde auf ihrem Weg.
Unterricht und Lehrtätigkeit
Die Taijiquan-Schule Ortenau will die Faszination des Taijiquan allen zugänglich machen. Angeboten werden Schnupperkurse, fortlaufende Kurse und Workshops. Einzelunterricht und Privatklassen bieten die Möglichkeit, sich noch intensiver mit Taijiquan zu beschäftigen. In Privatklassen wird in Kleingruppen je nach Kenntnisstand unterrichtet. Die Taijiquan-Schule Ortenau ist auch außerhalb der eigenen Räume tätig. So lernen etwa die Studierenden der Offenburger Kunstschule Taijiquan als Bewegungskunst kennen. Heinz Günter Saemann ist zudem Lehrbeauftragter an der Förderschule Gengenbach und im Rahmen innerbetrieblicher Präventionsmaßnahmen auch in Betrieben tätig.