Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!
Zum ersten Mal fällt es mir schwer, ein Vorwort zu schreiben. Wie kann ich euch in diesen Zeiten Mut geben, euch trösten und meiner Rolle als Lehrer gerecht werden? Ich weiß, dass keiner von euch dies von mir erwartet. Die Erwartungshaltung an mich selbst endete in einem schweren Erschöpfungszustand, von dem ich mich nur langsam erholte. Heute bin ich dankbar für diese Erfahrung, der ich ein erlebtes Wissen verdanke. Meine Taiji-Praxis und auch der Weg der Blumen verändern sich und meine Sehnsucht führt mich auf Pfade, die jenseits der breiten und gut zugänglichen Wege liegen. Mir ist heute bewusst, dass ich aus der Schöpfung herausgetreten war und nun auf den Weg in die Heimat bin, nach der wir uns alle in den Tiefen unseres Seins so sehr zurücksehnen.
Wir können nicht weiter ein Leben außerhalb der Schöpfung leben, sondern sollten in Demut erkennen, dass wir ein winziger Teil des großen Ganzen sind. Laozi bedeutet Alter Lehrer und auch Altes Kind. Kinder werden oft belächelt, doch in ihrer Kindlichkeit lehren sie uns das Leben. Ein Leben, das uns weit von gesellschaftlichen Normen, von Profit- und Leistungsdenken hinausführt und uns den Weg zu unserem innersten Wesen weist.
Johanna und ich wollen euch auf die versteckten Pfade aufmerksam machen, mit euch spielen, und sind dankbar dafür, euch ein Stück eures Weges begleiten zu dürfen, den letztendlich ein Jeder und eine Jede alleine gehen muss.
In tiefer Dankbarkeit!
Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann
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