Wenn das Leben ein Traum ist
Heinz Günter Saemann
dann will ich träumen
weiter und immer weiter
mit all den Freuden und all den Schmerzen
Ängste verborgen hinter Schleiern
jagen durch die Nacht
Schwarze Engel in kalter Luft
träumen vom Licht und von Vergebung
Wer seid Ihr und wer bin ich
Endlos Träumende
gefangen in Träumen
warten wir
dass Gott erwacht
Dann endlich Licht
Für mein Kind
Von allen Gerüchen der Jahreszeiten
Heinz Günter Saemann
ist mir der Duft des Frühlings der Liebste
Überall bricht Leben hervor
verspricht Wachstum und Hoffnung
Auch Dir mein Kind
an einem Frühlingstag geboren
wurde dieser einzigartige Geruch mitgegeben
Damals versprach ich Dir
dein Wachstum zu unterstützen
Dich zu lehren
deine Einzigartigkeit lieb zu haben
damit dein Menschsein unter den Menschen Bestand hat
Möge dein Frühlingsduft und der Duft von Sommer
Herbst und Winter aller Kinder
die Schöpfung erfüllen und Frieden in die Herzen bringen
Wenn die Herzen
Wenn die Herzen
Heinz Günter Saemann
zu Steinen erstarren
und in Dunkelheit versinken
Wenn Mitgefühl zu dürren Gestrüpp wird
und der Bruder dem Bruder misstraut
Wenn die Götter ratlos sind
und sich abwenden
Wächst aus einem Stein eine Blume dem Licht entgegen
Voller Vertrauen und Hoffnung öffnet sie ihre Blüte
Wie gerne wäre ich ein Samenkorn dieser Blume
Gefrorener Nebel
Gefrorener Nebel
Heinz Günter Saemann
auf Ästen und dürren Gräsern
Die Große Entthronte wispert in den Zweigen
tanzt in ihrem Nebelgewand auf Teppichen aus Moos
Dir Große Mutter singe ich meine Lieder
Ich ein Pilger in einer abgeschnitten Welt
tanze mit Dir auf der hohen Zeit von Himmel und Erde
Altes Langohr
Altes Langohr und geschmeidiger Läufer
wanderten zusammen im IrgendwoGeschmeidiger Läufer fragte:
Werter Herr
ist die Zucht des Volkes nicht Aufgabe des Herrschers
um sich dessen Zuneigung zu sichern?Altes Langohr:
Heinz Günter Saemann
Sie missverstehen das Mandat des Himmels
Die Liebe zum Volk verschafft dem Herrscher dessen Zuneigung
nicht die Zucht
Gehen Sie
Ich habe keine Lust mehr mit Ihnen zu wandern
Unten im Tal
Unten im Tal
Heinz Günter Saemann
schlagen sie sich die Köpfe blutig
Jeder will Recht haben
Seit Monaten gießen die Königin
und ihre Ratgeber auch noch Öl ins Feuer
Kein Wunder
dass das Volk verwirrt ist
Mein Knüppel in der Ecke zittert auch schon verdächtig
Morgen werde ich Brennholz aus ihm machen