Komm
Johanna Saemann
lass uns gehen
und den Wind belauschen
den Geruch von Regen
einfangen
und das Licht
das golden in den Blättern
zaubert
Die Sonne
Die Sonne nimmt noch
Johanna Saemann
ein paar letzte Atemzüge und
lässt ihr Licht so leuchten
wie sie es nur im Herbst vermag
In mir löst sich etwas
das ist randvoll mit Dankbarkeit
Es macht sich auf den Weg
in die dunkle Jahreszeit
Fünf Uhr morgens
Fünf Uhr morgens
Johanna Saemann
Leise platzen Träume
und kaum wach
da begegnet mir das Leben
unnachgiebig und gedankenvoll
wie mir scheint
Fünf Uhr morgens
Ich liege wach
und atme mich
in meine Mitte zurück
Loslassen
Still werden und
Johanna Saemann
nach innen lauschen
Was will gehalten sein
was sich lösen
Der Herbst zeigt die ersten
Spuren vom Loslassen
Dem inneren Ruf folgend
Leben heißt sich bewegen
Johanna Saemann
hin zu den unerforschten Gebieten
den Rändern der eigenen Welt
Hin zu den Wagnissen des Herzens
und des Seins
Dabei die Furcht umarmen
bis sie klein wird
und sich auflöst
in tiefen freien Atem
Leben heißt sich bewegen
dem inneren Ruf folgend
Sommerherz
Ich atme ein und spüre
Johanna Saemann
sonnenwarme Haut
Ich atme aus und lächle
in himmelweites Blau
Sommerherz





