Johanna Saemann

Wie wäre es
sich der Erde anzuschmiegen
den Atem anhaltend
nach ihrem Herzschlag zu lauschen?
Wir würden sachter auftreten
leiser sein
vielleicht auch mittiger

Es wäre ein Erkennen
bis ins Innerste
dass wir eigentlich nicht tragbar sind

Wie wäre es
sich der Erde anzuschmiegen
mit dem Erkennen
dass sie uns trotzdem trägt?
Es wäre Demut
bis ins Innerste

Johanna Saemann

Das Leben geht weiter
unbeirrt die Tage entlang
während ich meine Schatten beobachte
meiner Seele lausche
meinem still leuchtenden Herz und
mich selber lebend und wachsend fühle

Johanna Saemann

Zum Jahresanfang
find ich Wunder an jeder Ecke
meine Zweifel fallen ins Nirgendwo
Mein Atem
mein Herz
alles ist Jetzt

Johanna Saemann

Das Leben gibt
und die Zeit redet
mal viel mal wenig
manchmal auch nichts
Und der Mensch ist Reisender
Träumer Künstler Zweifler
Krieger und Liebender
und manchmal auch Licht

Johanna Saemann

Und du sagst:
Komm runter Rapunzel
lass Schoki trinken gehen
Und wir nehmen uns
eine halbe Stunde
mit Aussicht auf Lichter
und dem Sinn des Lebens

Johanna Saemann

Also zurück
Zurückkehren
Zum Anfang
Ursprung
Urgrund
Dem Punkt
als Licht im Dunkeln wurde
und aus der Eins die Zwei die Drei
und dann alle Dinge

Zurück also zu der Stelle
im großen Ganzen
als alles begann
Als das Ich noch Prisma war
gebrochenes Licht
Regenbogengleiches Versprechen

Johanna Saemann