Wer sein Herz gefunden hat
Johanna Saemann
und im Einklang mit sich selbst lebt
leuchtet
sagt man
Man vergisst manchmal
dass die dunklen Stunden
die Sorgen und Zweifel
das Erleben aller Seinszustände des Herzens
die Sehnsucht selbst
in ihrer Eindrücklichkeit
auch leuchten
Leicht und atemleise
Leicht und atemleise
Johanna Saemann
steigt ein Gedanke
himmelweit ins Blau
Ich lass ihn ziehen
übergebe ihn der
Großwetterlage
Morgens
Morgens
Johanna Saemann
wenn die Schwalben
in wildem Reigen auf den Winden tanzen
und du noch schläfst
dann wünsche ich mir
wir beiden könnten mir ihnen fliegen
und das Gestern
das Morgen,
ja sogar das Heute vergessen
und einfach nur sein
Gerade jetzt
Gerade jetzt
Johanna Saemann
da sich die Welt bedrohlich selbst verengt
will ich auf die Begräbnisse
vor den Begräbnissen achten
und wünsche nichts sehnlicher
als in den Frieden zu erwachsen und
dass ich mir selbst zuhören kann
mit mir selbst reden kann
wie jemand
der mich liebt
Güte
Würde ich Güte beschreiben wollen
Johanna Saemann
so wären es
deine offenen Arme
in die ich mich legen kann
mit allem was ich bin
dein Verstehen und Sehen und Lieben
dass ich bin wie ich bin
dein Vertrauen
dass ich wachse
weiter wachse in den Sommer
meines Lebens hinein
Morgen vielleicht
Morgen vielleicht
Johanna Saemann
finde ich ein Wort
für dieses Unverlässliche
in unserer Zeit
für diese himmelversunkenen Wunder
die irgendwo noch schweben
Morgen vielleicht
finde ich ein Wort
das ich einatme und
das mich erhellt