Da fragt mich doch der Fürst von Ich-Weiß-Nicht-Wo
Heinz Günter Saemann
Warum ich so erbärmlich daherkomme
Herr von Ich-Weiß-Nicht-Wo
Ich bin vielleicht arm
jedoch nicht erbärmlich
Ich trage diese eine Blume im Herzen
Diese will ich nicht mit dem Ballast tauschen
den Sie mit sich rumschleppen
Einen schönen Tag noch
Taiji, Form, Mensch
Diese Woche hat mir Jens Klappert einen kleinen Text zukommen lassen. Jens ist ein Taiji-Lehrer aus dem Raum Frankfurt und seit langem mein Taiji-Bruder.
Die Gedanken hin und her, Pro und Contra, geprägt von Dingen, die mich begleiten von früh bis spät, ja auch in Schlaf und Traum präsent sind. Hier die eine Meinung, da eine andere, Fragen und noch mehr Antworten umkreisen mich wie ein Feuerwerk, im Jetzt hell und laut, im nächsten Moment dunkel und stumm. Sehnsucht, die mich begleitet, Stress und Ruhe, hingeschobene Ruhe, jederzeit Abrufbereit in der manifestierten Überzeugung geistiger Überlegenheit?
Taiji, meine Aufgabe, täglich, wöchentlich, seit Jahren, eine Routine! Gut, manchmal ein Ritus, eine Pflicht! Gut?
Herzlichen Dank, lieber Jens!
Heinz Günter Saemann
Ihr sagt
Ihr sagt
Heinz Günter Saemann
Ich sei
die Liebe und der Zorn
Ich sei
die Vergebung und die Verdammnis
Ich sei
das Licht und die Dunkelheit
Ich bin nicht
und doch überall
Wie wollt ihr mit eurer Begrenztheit
das Unbegrenzte erfassen
Der alte Lehrer
Der alte Lehrer
Heinz Günter Saemann
sitz in leeren Hallen
Die Tempelglocke ruft die Schüler
Ihr Ton verhallt in den Bergen
Selbst der Tiger antwortet nur zaghaft
Doch jetzt ist der Frühling zurückgekehrt
Und mit ihm werden sich die Schüler wieder einfinden
Alles ist vorbereitet
Die Zeit des Wartens ist vorbei
Schmerz wandelt sich in Freude
Hoffen
Wir hoffen
Heinz Günter Saemann
auf besseres Wetter
auf mehr Gerechtigkeit
auf mehr Liebe
auf Frieden
auf einen Anfang
auf ein Ende
Wir hoffen
auf …
auf …
auf …
auf …
auf …
Die Hoffnung ist ein Strohhalm
der uns hoffentlich trägt
Fürchte dich nicht
Fürchte dich nicht
vor der Dunkelheit
mein HerzWenn die Sonne nicht aufgehen will
und die Morgenröte sich leise davonschleicht
wird jeder deiner Herzschläge ein Trommelschlag
der in deinen Ohren schmerzt
Der Schlaf flieht vor dir
Traumlos jagst du durch die Nacht
Ohne Tränen wanderst du durch die Wüste
die im Westen in die Unendlichkeit stürztDort
ganz weit draußen in aufsteigender Gischt
leuchtet der Glanz deiner Seele
Eine neue Morgenröte
eine neue Hoffnung wird geboren werden
voll von namenloser LiebeFürchte dich nicht
Heinz Günter Saemann
vor der Dunkelheit
mein Herz