Herbstwald
Heinz Günter Saemann
Bunter Blätterregen
Der Geruch von Pilzen und Herbstfrüchten
Stille
wiederkehrend im immer währendem Wandel
Die Form nach Yang Ban Hou
Der Abschluss der Seminarreihe mit Meister Yang Jian Chao in der Taijiquan-Schule Ortenau ist die Vertiefung der alten Form nach Großmeister Yang Ban Hou. Meister Yang Jian Chao richtet den Fokus in diesem Jahr auf die Energieführung und die drei inneren Harmonien. Wir erleben, wie die Form sich ohne innere oder äußerer Härte verdichtet, kompakter wird.
Es berührt, wie Meister Yang Jian Chao sein Wissen und seine Erfahrung an uns weitergibt, uns unermüdlich korrigiert und sich um jeden Teilnehmer kümmert. Die Gruppe arbeitet konzentriert und jeder ist bereit, seine Grenzen auszuloten. Für mich und uns alle ist der Unterricht von Meister Yang wieder einmal eine Reise zu uns selbst und trotz aller Höhen und Tiefen eine unglaubliche Bereicherung.
Heinz Günter Saemann
Besuch aus Hamburg
Vom 5. bis zum 11. Oktober besuchen der Taijiquan-Lehrer Max Jarne Andersen und seine Schüler Sünje und Johannes Rodenbusch unsere Schule. Max Jarne und ich schreiben schon seit längerer Zeit. Endlich begegnen wir uns. Mir sind die drei von Anfang an vertraut. Vor allem Max Jarne. Wir trainieren Ba Fa Wu Xing Gong, reden, lachen und freuen uns. Welch ein Geschenk.
Max strahlt einen inneren Frieden und eine Herzenswärme aus, die Johanna, unsere Tochter Ada und mich tief berühren. Neben Meister Yang Zhen He ist Max Jarne einer der wenigen Menschen, die das Taiji auch ohne Formen leben. Sünje und Johannes fliegen unsere Herzen entgegen. Wenn Herzen sich öffnen, entsteht eine wunderbare Energie. Wir wünschen Euch viel Freude am Leben und auf dem Weg.
Max Jarne, du hast zwei wunderbare Schüler. Sünje und Johannes, ihr habt einen weisen Lehrer. Wir wünschen uns, euch bald wieder zu sehen.
Johanna, Ada und Heinz Günter
Für Max Jarne
Bruder
Heinz Günter Saemann
ich erinnere mich nicht an die Zeit
als wir Freundschaft schlossen
Unsere Spuren verlöscht in Jahrtausenden
Die Wolken
auf denen wir tanzten
verweht vom Wind
Unsere Spuren im Schnee geschmolzen
von den ersten Sonnenstrahlen in tausend Lenzen
Als ich Dich sah
leuchtete ein Lichtstrahl
aus der Dunkelheit meines Vergessens
Bruder
lass uns wieder auf Drachen reiten
mit dem Wind tanzen
Becher um Becher leeren
den Mond anheulen
und Gott preisen
Im Herbst
Im Herbst
Heinz Günter Saemann
wenn die Winde
ihr wildes Spiel treiben
bunter Blättertanz
den Winter ankündet
wird es Zeit
den Sommer noch
im Herzen tragend
nach Hause zu gehen
Gelassen
Gelassen streicht der Tiger
Heinz Günter Saemann
durch sein Reich in den Bergen
In den Tempeln üben die Mönche Gleichmut
rezitieren die Sutren schön früh am Morgen
Ruhe und innerer Frieden
erfüllt das Herz des Einsiedlers auf dem Gipfel
Und ich
Ich sitze in meiner Hütte
Das Bein schmerzt
Mein Gejammer weckt meine Frau
Früh stehe ich auf
um die hungrigen Mäuler
von Frau und Kinder zu stopfen
Die Schulden
erdrücken mich fast
Der König quält sein Volk und lässt es hungern
Wie soll ich da Ruhe und inneren Frieden finden
Trotzdem ist das Leben schön
und ich bin der Tiger
ein Mönch
und der Einsiedler
Die Geschichte mit dem König
wird sich bald selbst erledigen