Mit den Wolken
Heinz Günter Saemann
über Meere und Länder ziehen
auf dem Wind tanzen
leuchten wie die Sterne
Mit den Schwalben
durch die Luft jagen
Das alles und mehr
wünsche ich mir an Tagen
die nach Äpfel schmecken
Doch nichts würde ich
gegen die leuchtenden Augen
von Frau und Tochter tauschen
Gedanken eines Stubenhockers
Seit Wochen
Heinz Günter Saemann
sitze ich zu Hause
das Strickzeug in meinen Händen
Einen Pullover für den nächsten Winter
Wenn ich jetzt nicht
den frühen Gesang der Amsel
und den Vorfrühlingsduft mit hineinstricke
wird er mich beim ersten Frost
wohl kaum wärmen
Für meine Frau
Im Februar
Heinz Günter Saemann
blüht die Essigpflaume
Rosa Blüten im Schnee
erinnern mich an dich
an deine Hände auf meiner Haut
Du blühst das ganze Jahr
in meinem Haus
Offene Faust
Öffne deine Faust
Heinz Günter Saemann
Deine Hand wird leer sein
Bereit zu geben
Bereit zu empfangen
Öffne deine Faust
Leere und Fülle
sind in deiner Hand
Formlos
Formlos ist das ungeteilte Sein
Heinz Günter Saemann
Dort wo ich bin
ist es nicht
Dort wo Du bist
ist es nicht
Überall und nirgendwo zieht es umher
Sein Wohnsitz ist an keinem Ort
und doch ist es nicht heimatlos
Verborgen durchdringt es die tausend Erscheinungen
Namenlos und ewig
Der Meister
Der Meister
Heinz Günter Saemann
hat sich angekündigt
Lange haben wir uns nicht gesehen
Nur in meinen Träumen
sind wir uns begegnet
Auf der Suche nach dem
was er gesucht hat
habe ich seine Spuren verloren
Jetzt wird es Zeit
sein Kissen zu richten
Ein letztes Wiedersehen
eine letzte Unterweisung
Vielleicht