Ich bin
Heinz Günter Saemann
Ein Feuer brennt in mir
Flammen des Lebens
Quellwasser bricht aus dunkler Erde
Atmet mein Sein
Schattenbilder durch Licht geboren sind mein Reichtum
Im Werden und Vergehen ruhe ich in mir
Ich bin
Für Edda
Da sitzen sie, die Kleinen
dem selbstvergessenen Spiele entrissen
das Herz noch voller Träume
neugierig Neues kennenzulernen
begierig zu lernen und die letzten Augenblicke ihrer Kindheit zu genießenJetzt brauchen sie Zeit zum Wachsen
ein jedes nach seinen Bedürfnissen, seiner Geschwindigkeit
Wie eine Blume, die ihre Zeit braucht, um zu blühen
Die eine früher, die andere später
Am Ende blühen sie alleUnd dann sind sie da
Die Schränke voller Schubladen
Auf und zu; du dahinein, du dorthinein
und für dich findet sich auch noch eine
auf und zu, auf und zu
stopf, stopf, stopfDie Großen haben ja ihre Vorschriften, ihre Vorgaben
Heinz Günter Saemann
Ich frage mich, wann der Augenblick kam,
als sich ihre Herzen in Maschinenherzen verwandelten
Lasst den Kleinen ihr Spiel, ihre Freiheit und ihr kleines Entdeckerherz
Die Schubladen kommen noch früh genug
Vielleicht können die Kinder euch aus euren befreien
Pinselstriche
Pinselstriche
Heinz Günter Saemann
Zwei Pinselstriche
dahin gemalt in Raum und Zeit
verändern sich im Licht
werfen Schatten
werden farbenfroh
lebendig
verblassen irgendwann
Der Alte aus Song
Manchmal
Heinz Günter Saemann
komme ich mir vor wie der Alte aus Song
Zieht der doch an den Getreidesprösslingen
um ihnen beim Wachsen zu helfen
So ein Dummkopf
Dabei bin ich nicht besser als er
Selbst die Vögel singen Spottlieder über mich
Warum muss ich immer an meinen Geisteskeimen ziehen
Die Erleuchtung kommt so oder so
Irgendwann
Hab Geduld mein Herz
Manche sagen
Manche sagen
Heinz Günter Saemann
wenn du einsam bist
hat Gott dich verlassen
Andere sagen
das ist die Strafe
weil du Gott verlassen hast
Was für ein Gerede
In meiner Einsamkeit gibt es nur Ihn und mich
Nie sind wir uns so nahe wie in diesen Augenblicken
Zwei Sterne in der Nacht tanzen in der Unvergänglichkeit
Es werde Licht
Immer und immer wieder
Mammon
In den Palästen wird getafelt
Heinz Günter Saemann
Herr Mammon thront über allen
Welch ein Schlemmen und Zechen
Was für ein Idol habt ihr euch geschaffen
während ihr draußen die Völker
auf den Schlachtfeldern eurer Gier opfert
In der Morgendämmerung blühen Lilien
Zeichen einer neuen Zeit
Einer Zeit
in der ihr für euren Machthunger und eure Gier
keinen Platz finden werdet