Deine Hand in meiner
Johanna Saemann
Es blüht außen und innen
Wachstumsschübe bleiben nicht aus
Weit werden im Sein
Ikebana
Die Herzen von Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann schlagen nicht nur für die chinesische Kunst der Bewegung, sondern auch für die japanische Kunst des Ikebana, der wörtlich »lebenden Blumen«. Fast jede Woche gibt es hier einen neuen Blogbeitrag mit Ikebana und einem Impuls dazu.
Für mein Kind
Von allen Gerüchen der Jahreszeiten
Heinz Günter Saemann
ist mir der Duft des Frühlings der Liebste
Überall bricht Leben hervor
verspricht Wachstum und Hoffnung
Auch Dir mein Kind
an einem Frühlingstag geboren
wurde dieser einzigartige Geruch mitgegeben
Damals versprach ich Dir
dein Wachstum zu unterstützen
Dich zu lehren
deine Einzigartigkeit lieb zu haben
damit dein Menschsein unter den Menschen Bestand hat
Möge dein Frühlingsduft und der Duft von Sommer
Herbst und Winter aller Kinder
die Schöpfung erfüllen und Frieden in die Herzen bringen
Es ist nicht
Es ist nicht
Johanna Saemann
das Vergangene
noch das Zukünftige
das dich glücklich macht
Es sind die Augenblicke
voller Seele
die still geatmeten
oder die laut getanzten
Diese haben Weite Tiefe Höhe
sind bis zur Gänze gelebt
Wie wäre es
Wie wäre es
sich der Erde anzuschmiegen
den Atem anhaltend
nach ihrem Herzschlag zu lauschen?
Wir würden sachter auftreten
leiser sein
vielleicht auch mittigerEs wäre ein Erkennen
bis ins Innerste
dass wir eigentlich nicht tragbar sindWie wäre es
Johanna Saemann
sich der Erde anzuschmiegen
mit dem Erkennen
dass sie uns trotzdem trägt?
Es wäre Demut
bis ins Innerste
Wenn die Herzen
Wenn die Herzen
Heinz Günter Saemann
zu Steinen erstarren
und in Dunkelheit versinken
Wenn Mitgefühl zu dürren Gestrüpp wird
und der Bruder dem Bruder misstraut
Wenn die Götter ratlos sind
und sich abwenden
Wächst aus einem Stein eine Blume dem Licht entgegen
Voller Vertrauen und Hoffnung öffnet sie ihre Blüte
Wie gerne wäre ich ein Samenkorn dieser Blume
Gefrorener Nebel
Gefrorener Nebel
Heinz Günter Saemann
auf Ästen und dürren Gräsern
Die Große Entthronte wispert in den Zweigen
tanzt in ihrem Nebelgewand auf Teppichen aus Moos
Dir Große Mutter singe ich meine Lieder
Ich ein Pilger in einer abgeschnitten Welt
tanze mit Dir auf der hohen Zeit von Himmel und Erde