Gedanken
Johanna Saemann
voll von Welt
Worte
sinnentleert
Hoffnung
flattert auf Halbmast
Vielleicht dies:
Sich mit dem Herzen
vorwärts tasten und
zart und leis
das Leben neu leben
Ikebana
Die Herzen von Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann schlagen nicht nur für die chinesische Kunst der Bewegung, sondern auch für die japanische Kunst des Ikebana, der wörtlich »lebenden Blumen«. Fast jede Woche gibt es hier einen neuen Blogbeitrag mit Ikebana und einem Impuls dazu.
Manches ist unnennbar
Manches ist unnennbar
Johanna Saemann
Was es auch immer sei
es zeigt sich darin das Leben selbst
Und wo auch immer es hinführt
das Unbenannte
eines ist sicher
das Leben ist ein Wunder auf Zeit
Nach wie vor
Ich kann nach wie vor
Johanna Saemann
der Welt mit offenen Armen begegnen
kann das Leben empfangen
mich inmitten dieses Stromes stellen
Ich möchte meine Türen offen halten
und mein Herz für das Leben
Möchte nicht Gräben schaffen
zu anderen die gefüllt sind
mit dem Ballast der Angst vor irgendwas
Ich kann meine Arme öffnen
ganz weit
nach wie vor
Lass dich fluten
Lass dich fluten
Johanna Saemann
von Licht und
von bunten Farben
Lass sie fluten
deinen leeren Innenraum
deinen zähen Alltagstrott
deine müden Gedanken
Stell dich in diese
Farbenlichtflut
und sage
Das Leben ist schön
Aufgeblähte Riesen
Aufgeblähte Riesen
Heinz Günter Saemann
stören meine Stille
Ein zänkisches Volk
Immer müssen sie sich streiten
Ich hab recht
Nein die Wahrheit kenn nur ich
Wo ist nur mein Knüppel?
Eine Abreibung haben sie sicherlich verdient
Vor lauter blauen Flecken
kann ich mich kaum noch rühren
Schon seit Jahren
Seit Jahren
Heinz Günter Saemann
treibt das Wasser mein Mühlrad an
Vom Zusehen hüpft mein Herz voller Freude
Jetzt wird der Bach immer lauter
obwohl er kaum noch Wasser führt
und schiebt Steine und Geröll in die Schaufeln
Wie soll ich da das Korn mahlen?
In den Säcken im Hof
fault das Getreide
Die Herzen des Volkes beginnen zu hungern
während am Hofe sich die Tische biegen
und der König
seine Fürsten und deren Berater
sich ratlos anglotzen
Meine Mühle
meine Mühle
welch eine Hungersnot





