Der alte Lehrer
Heinz Günter Saemann
sitz in leeren Hallen
Die Tempelglocke ruft die Schüler
Ihr Ton verhallt in den Bergen
Selbst der Tiger antwortet nur zaghaft
Doch jetzt ist der Frühling zurückgekehrt
Und mit ihm werden sich die Schüler wieder einfinden
Alles ist vorbereitet
Die Zeit des Wartens ist vorbei
Schmerz wandelt sich in Freude
Ikebana
Die Herzen von Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann schlagen nicht nur für die chinesische Kunst der Bewegung, sondern auch für die japanische Kunst des Ikebana, der wörtlich »lebenden Blumen«. Fast jede Woche gibt es hier einen neuen Blogbeitrag mit Ikebana und einem Impuls dazu.
Aus sich selbst heraus
Aus sich selbst heraus
Johanna Saemann
das Rätsel Leben
bewegen
Sinnsucher sein
im Gewirr des Unerforschten oder
im großen Schweigen
Einer Bewegung folgen
einem Herzschlag
einem Wort
Nur Mut
wir alle können es deuten
Hoffen
Wir hoffen
Heinz Günter Saemann
auf besseres Wetter
auf mehr Gerechtigkeit
auf mehr Liebe
auf Frieden
auf einen Anfang
auf ein Ende
Wir hoffen
auf …
auf …
auf …
auf …
auf …
Die Hoffnung ist ein Strohhalm
der uns hoffentlich trägt
Dritter Glücksmoment
»Ikebana – Den Blumen Leben geben« oder auch »Kado – Der Weg der Blumen«
Ein Ikebana-Arrangement zu gestalten ist eine erlebbare kontemplative Erfahrung. Durch die Konzentration auf das Wesentliche wird eine Beziehung zwischen Natur und Mensch geschaffen, die eine tiefe Verbindung zur Schöpfung herstellt und mich deren ewigen Wandel erkennen lässt. Für mich ist der Weg der Blumen und das Praktizieren des Taijiquan eine Möglichkeit, mein Menschsein zu kultivieren und in der Harmonie zwischen Himmel und Erde zu schwingen.
Meinen Lehrern bin ich zu großem Dank verpflichtet. Vor allem meiner Ikebana Meisterin, Dorothee Wülker, und dem Großmeister des Taijiquan, Yang Zhen He, die ihr Wissen so freigiebig mit mir geteilt haben und noch teilen.
Diese Ikebana-Zeremonie, die unser dritter Glücksmoment ist, widme ich unseren Schülerinnen und Schülern.
Danke für euer Dasein und danke, dass wir euch ein Stück eures Weges begleiten dürfen. Lasst uns in der Harmonie der Schöpfung die Schönheit des Namenlosen preisen.
Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann
Hermann Hesse hat den Wandel in seinem Gedicht »Manchmal« sehr schön beschrieben:
Manchmal, wenn ein Vogel ruft
oder ein Wind geht in den Zweigen
oder ein Hund bellt im fernsten Gehöft,
dann muß ich lange lauschen und schweigen.Meine Seele flieht zurück,
bis wo vor tausend vergessenen Jahren
der Vogel und der wehende Wind
mir ähnlich und meine Brüder waren.Meine Seele wird Baum
Hermann Hesse, im September 1904
und ein Tier und ein Wolkenweben.
Verwandelt und fremd kehrt sie zurück
und fragt mich. Wie soll ich Antwort geben?
Fürchte dich nicht
Fürchte dich nicht
vor der Dunkelheit
mein HerzWenn die Sonne nicht aufgehen will
und die Morgenröte sich leise davonschleicht
wird jeder deiner Herzschläge ein Trommelschlag
der in deinen Ohren schmerzt
Der Schlaf flieht vor dir
Traumlos jagst du durch die Nacht
Ohne Tränen wanderst du durch die Wüste
die im Westen in die Unendlichkeit stürztDort
ganz weit draußen in aufsteigender Gischt
leuchtet der Glanz deiner Seele
Eine neue Morgenröte
eine neue Hoffnung wird geboren werden
voll von namenloser LiebeFürchte dich nicht
Heinz Günter Saemann
vor der Dunkelheit
mein Herz
Gefühlsweltreise
Eine Gefühlsweltreise
Johanna Saemann
liegt hinter mir
Das Übergroße ringsumher
stillbewegt erlebt
und vom Herzen her
Jetzt suche ich eine Bleibe
Am liebsten in deinem Arm