Draußen
Johanna Saemann
wartet ein Gefühl
Sonnt sich im Septemberlicht
Hat keine Eile
Hat keine Eile
Ikebana
Die Herzen von Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann schlagen nicht nur für die chinesische Kunst der Bewegung, sondern auch für die japanische Kunst des Ikebana, der wörtlich »lebenden Blumen«. Fast jede Woche gibt es hier einen neuen Blogbeitrag mit Ikebana und einem Impuls dazu.
Den Sommer ziehen lassen
Nun den Sommer ziehen lassen
Johanna Saemann
Ernteglück genießen
Im goldenen Licht heiteres Miteinander
Und dann
den länger werdenden Schatten entgegengehen
Im Herbst werde ich ein Jahr älter
Sommer
In den Sommer ziehen
Johanna Saemann
Leichtigkeit im Gepäck
Die Lust am Leben wächst
Blumen zählen
Und Wolken im endlosen Blau
Unterm Baum liegen
Laue Winde
Warmer Regen
Farbexplosion im Sonnenuntergang
Eine Amsel singt weitherzig
Sich der Fülle hingeben
Und der Liebe
Mein Atem
Mein Atem
Johanna Saemann
ist tiefer geworden
Meine Kraft größer
Mein Herz ist weit
So ist es
Weil ich dem großen Atem folge
mich mit seiner Kraft verbinde
und den Herzschlag der Erde spüre
Alles ist eins
Gelassen
Gelassen streicht der Tiger
Heinz Günter Saemann
durch sein Reich in den Bergen
In den Tempeln üben die Mönche Gleichmut
rezitieren die Sutren schön früh am Morgen
Ruhe und innerer Frieden
erfüllt das Herz des Einsiedlers auf dem Gipfel
Und ich
Ich sitze in meiner Hütte
Das Bein schmerzt
Mein Gejammer weckt meine Frau
Früh stehe ich auf
um die hungrigen Mäuler
von Frau und Kinder zu stopfen
Die Schulden
erdrücken mich fast
Der König quält sein Volk und lässt es hungern
Wie soll ich da Ruhe und inneren Frieden finden
Trotzdem ist das Leben schön
und ich bin der Tiger
ein Mönch
und der Einsiedler
Die Geschichte mit dem König
wird sich bald selbst erledigen
Ich lege mich in dieses Gelb
Ich lege mich in dieses Gelb
Johanna Saemann
Freudig Hell Reif
Sonnenblumenbad
Mit allen Sinnen
Leuchte mein Herz