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Taijiquan-Schule Ortenau

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

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Impulse zum Semesterberginn

Geschützt, still und frei

Johanna Saemann am 19. Februar 2025 1 Kommentar

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

Die Welt und wir Menschen befinden sich in einem radikalen Wandel. Wir spüren es deutlich und nehmen es wahr. Soziale Spaltungen, KI-Revolution, alte Weltbilder, die zusammenbrechen, Sinnverlust, Krisen und Kriege. Und das alles geschieht schnell und wirkt oft massiv auf uns ein. Die Welt ist unglaublich komplex geworden, und die Frage nach einem Umgang mit diesen Veränderungen und Geschehnissen wird immer dringlicher. Ein Weg ist, das Außen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. Ein anderer, zweiter und ebenso wichtiger Weg ist, nach Innen zu gehen. Die eigene, innere Stärke bewusst zu kultivieren. Eigenverantwortung für körperliche und seelische Gesundheit und Resilienz zu übernehmen. Klarheit, Verbindung, Ruhe und Gelassenheit, stille Freude, innere Kraft sind Eigenschaften, die entwickelt werden wollen. Es ist so essenziell, den Blick kontinuierlich immer wieder nach Innen zu wenden. Denn wenn wir in Verbindung mit unserem Inneren stehen und dort die tiefe Stille und Klarheit empfinden, kann uns der Lärm und die Schnelligkeit dieser Welt nicht verwirren. Wir können dem Leben und dessen Herausforderungen anders und vor allem gestärkt begegnen.

Die Kampfkünste können enorm auf diesem Weg unterstützen. Taijiquan wird oft auch als »Meditation in Bewegung« und als »weiche« Kampfkunst bezeichnet. Beginnt man Taijiquan zu lernen, fallen einem zunächst die gesundheitsförderlichen Aspekte auf. Verbesserung der Koordination, des Gleichgewichts, der kardiovaskulären Fitness, positive Langzeiteffekte auf bestimmte chronische Krankheiten usw. Auf dem Weg des Lernens stellt sich jedoch auch ziemlich bald eine innere Entspannung ein. Erst vielleicht nur mental, durch Stressabbau. Dann tiefer und stiller entsteht eine Verbindung mit dem Selbst. Eine innere Haltung, Auf- und Ausrichtung entwickeln sich. Innere Kraft bündelt sich, der Gedankenfluss wird zentrierter, Klarheit entsteht. Durch die beständige Praxis von Taijiquan kann man achtsamer, friedvoller und durchlässiger im Geist werden.

Heinz Günter und ich nehmen deutlich wahr, wie gestresst, müde und teilweise auch überfordert viele Menschen und auch wir selbst sind. Und gerade dann ist es immer wieder wichtig und unglaublich hilfreich, uns auf unsere Werkzeuge zu besinnen. In unserem Fall auf das Taijiquan. Bewegung, Atmung, Verbindung, die daraus entstehende Orientierung und Klarheit in Raum und Zeit und in uns selbst. Die Erkenntnis, dass wir tief in unserem Innern geschützt, still und frei sind.

Johanna Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Sternstunden

Johanna Saemann am 9. August 2024 Kommentar verfassen

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

Es gibt manchmal im Lauf der Welt besondere Augenblicke […], wo es sich ergibt, dass alle Dinge und Wesen, bis zu den fernsten Sternen hinauf, in ganz einmaliger Weise zusammenwirken, sodass etwas geschehen kann, was weder vorher noch nachher je möglich wäre.

Leider verstehen die Menschen sich im allgemeinen nicht darauf, sie zu nützen, und so gehen die Sternstunden oft unbemerkt vorüber. Aber wenn es jemand gibt, der sie erkennt, dann geschehen große Dinge.

Michael Ende: Momo

Im Taijiquan gibt es die Qualität der Harmonie. Diese kann ich in den Bewegungsabläufen und auch in meiner inneren Haltung suchen und finden. Harmonie bedeutet vor allem Verbindung. Verbindung von Atem und Bewegung, oder von den polaren Kräften Yin und Yang. Verbindung von allen Teilen des Körpers. Von innen und außen. Von mir selbst mit dem Raum, der mich umgibt. Verbindung von Körper und Geist. Das Erkennen, dass alles miteinander verbunden und verwoben ist, dass alles Teil ist und miteinander kommuniziert. Wenn ich beginne, mich im Taijiquan zu bewegen, suche ich das Runde und Harmonische. Ich strebe nach Einheit. Und in manchen Augenblicken fühlt es sich an, als würde alles zusammenwirken. Nichts ist dann getrennt, alles ist eins. – Das sind Sternstunden.

Ich wünsche uns allen mehr Bewusstsein für solche Augenblicke, in denen alle Dinge und Wesen zusammenwirken.

Ganz viel Freude beim Suchen und Finden!

Johanna Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Stille und Raum

Taijiquan-Schule am 23. Juli 2023 Kommentar verfassen

Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann

Manchmal sitze ich, bevor die Kurse morgens und abends beginnen, für einige Minuten im großen Übungsraum. Ich schließe die Augen, atme und nehme wahr: Mich, die Stille und den noch leeren Raum. Es sind Minuten der tiefen Entspannung und der Ausrichtung. Also des Seins und des Werdens. Zwei wesentliche Aspekte des Lebens. In diesen Minuten der Stille und des leeren Raums liegt ein unglaublich schöpferisches Potenzial, das darauf wartet, in Bewegung zu kommen. Bewegung ist ebenfalls ein wesentlicher Aspekt des Lebens.

Im Taijiquan kann ich Stille, Raum und Bewegung erfahren und mich selbst darin erleben. Etwas, das sich im Laufe der Zeit von außen nach innen fortsetzt und sich schließlich miteinander verknüpft und fließend wird. Stille, Raum und Bewegung sind am Anfang einer Taiji-Praxis äußere oder körperliche Wahrnehmungen. Aus der Ruhe heraus bewege ich mich durch den Raum. Mit der Zeit verfeinert sich diese Wahrnehmung und ich nehme mich selbst als Stille, Raum und Bewegung war. Und noch weiter verfeinert entdecke ich, dass es über mich hinausgeht. Alles ist Stille, Raum und Bewegung.

Ich bin immer wieder so dankbar dafür, dass Taijiquan so ein wesentlicher Teil meines Lebens ist. Dass ich es nutzen kann für Gesundheits- und Lebenspflege. Um körperlich beweglich und gesund zu bleiben. Und weiter für meine persönliche Entwicklung. Für innere Qualitäten wie Klarheit, inneres Gleichgewicht und Verständnis von Lebensbewegungen. Auch, dass Heinz Günter und ich Taijiquan unterrichten können und Schülerinnen und Schüler haben, die sich mit uns durch Stille und Raum bewegen.

Johanna Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Verbundenheit

Taijiquan-Schule am 6. September 2022 Kommentar verfassen

Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann

Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!

Alles wird miteinander verbunden und koordiniert.

Wie oft sagen Heinz Günter und ich diesen Satz im Unterricht zu unseren Schülerinnen und Schülern. Gemeint ist damit, dass der gesamte Körper in Bewegung ist, Arme und Beine werden über das Becken verbunden und bewegt. Taijiquan löst körperliche Spannungen, lockert, fördert die Durchblutung, hilft bei chronischen Schmerzen, vertieft die Atmung, wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus – das alles schon führt auf körperlicher Ebene zu einer Erfahrung der Verbundenheit. Auch das Innere, Herz und Geist, schwingen mit, sind in Bewegung. Der ganze Mensch also. Auch die ganze Gruppe beim gemeinsamen Üben miteinander im Unterricht. Und manchmal spürt man beim Praktizieren des Taijiquan auch die tiefe Verbundenheit über den Raum hinaus mit dem großen Ganzen, der Schöpfung, Gott, dem Dao, der großen Stille – wie auch immer du es nennen magst.

Die Sehnsucht des Menschen nach Verbundenheit ist groß. In Verbindung stehen zu sich selbst, anderen, der Schöpfung ist innerstes Bedürfnis, und jeder Mensch strebt auf die eine oder andere Art danach. Je öfter man Dinge tut oder sagt, umso klarer, tiefer und präziser werden sie einem. Die Tiefe und Weite der Dinge werden einem bewusst. Taijiquan lebt von Wiederholung und dem immer tiefer Einsteigen in die Form. Durch dieses tiefe Einsteigen setzt automatisch, erst körperlich dann auch spürbar auf tieferer Ebene Verbundenheit ein. Das führt zu mehr Präsenz, innerer Stärke und Klarheit, Frieden und Vertrauen und vielem mehr.

Alles IST miteinander verbunden und koordiniert. Wir sind nicht losgelöst vom großen Ganzen, wir sind Teil. Immer.

In Verbundenheit!

Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Sinnsuche

Taijiquan-Schule am 13. August 2021 Kommentar verfassen

Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann

Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!

Zum ersten Mal fällt es mir schwer, ein Vorwort zu schreiben. Wie kann ich euch in diesen Zeiten Mut geben, euch trösten und meiner Rolle als Lehrer gerecht werden? Ich weiß, dass keiner von euch dies von mir erwartet. Die Erwartungshaltung an mich selbst endete in einem schweren Erschöpfungszustand, von dem ich mich nur langsam erholte. Heute bin ich dankbar für diese Erfahrung, der ich ein erlebtes Wissen verdanke. Meine Taiji-Praxis und auch der Weg der Blumen verändern sich und meine Sehnsucht führt mich auf Pfade, die jenseits der breiten und gut zugänglichen Wege liegen. Mir ist heute bewusst, dass ich aus der Schöpfung herausgetreten war und nun auf den Weg in die Heimat bin, nach der wir uns alle in den Tiefen unseres Seins so sehr zurücksehnen.

Wir können nicht weiter ein Leben außerhalb der Schöpfung leben, sondern sollten in Demut erkennen, dass wir ein winziger Teil des großen Ganzen sind. Laozi bedeutet Alter Lehrer und auch Altes Kind. Kinder werden oft belächelt, doch in ihrer Kindlichkeit lehren sie uns das Leben. Ein Leben, das uns weit von gesellschaftlichen Normen, von Profit- und Leistungsdenken hinausführt und uns den Weg zu unserem innersten Wesen  weist.

Johanna und ich wollen euch auf die versteckten Pfade aufmerksam machen, mit euch spielen, und sind dankbar dafür, euch ein Stück eures Weges begleiten zu dürfen, den letztendlich ein Jeder und eine Jede alleine gehen muss.

In tiefer Dankbarkeit!

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Wandel

Taijiquan-Schule am 12. März 2021 Kommentar verfassen

Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann

Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!

Mit den passenden Schuhen vergisst man die Füße, mit dem passenden Gürtel vergisst man die Hüfte, mit dem passenden Herzen vergisst das Wissen Richtig und Falsch.

Zhuangzi

Diese Aussage von Zhuangzi beschäftigt mich seit langem. Richtig und Falsch entsteht aus unserer Wertung, die auf unserem persönlichem Standpunkt oder auf allgemein gültigen gesellschaftlichen Normen basiert. Danach richten wir unser Leben aus, ohne unser Herz zu fragen, was gut und passend für uns ist. Die Frage ist: Wirken wir aus unserem inneren Wesen heraus, oder leben wir in einer Wirklichkeit, die überschaubar und planbar ist und in der das spielerische Ausprobieren keinen Platz findet? Wenn wir unser Leben überschaubar und planbar machen, laufen wir dann nicht Gefahr zu erstarren, zwischen Richtig und Falsch gefangen zu sein und uns dem steten Wandel zu widersetzten?

Die Annahme des Wandels bietet uns die Möglichkeit, uns und die Vielfalt der Schöpfung in all ihren Facetten wahrzunehmen. Wir erkennen, dass es eine allgemeingültige Wirklichkeit nicht gibt. Wenn wir spielerisch Taijiquan praktizieren, erleben wir oft, dass sich erlernte Bewegungsabläufe plötzlich anders anfühlen. Unser Standpunkt hat sich verändert. Ob das richtig oder falsch ist, spielt in diesen Momenten keine Rolle. Ein spielendes Kind stellt sich nicht die Frage, ob die Erfahrungen seines Spiels pädagogischen Normen und Vorgaben entspricht. Es erfährt selbstvergessen, was gut für es ist. Es wertet nicht, sondern freut sich, wenn sein Spiel am nächsten Tag mit neuen und anderen Impulsen bereichert wird. Ein spielerisches Erleben bereichert uns. Dadurch spüren wir eine Herzenswärme und Lebensfreude, nach der wir uns sehnen.

Wir wünschen euch passende Schuhe für eure Wege und für ein müßiges Umherwandern. Wir wünschen euch einen passenden Gürtel, der euch nicht einzwängt, für eine freie Bewegung. Und wir wünschen euch ein passendes Herz für einen freien Geist, der Richtig und Falsch vergisst.

  • Programm Frühling/Sommer 2021

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

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