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Taijiquan-Schule Ortenau

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

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Impulse zum Semesterberginn

Glücksmomente

Taijiquan-Schule am 9. Januar 2021 1 Kommentar

Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann

Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Freundinnen und Freunde der Taijiquan-Schule Ortenau.

Ein ver-rückendes Jahr liegt hinter uns. Für mich schien die Zeit immer wieder für kurze Augenblicke stillzustehen und tut es hin und wieder immer noch. Keine Bewegung, kein Laut.

Nicht immer finde ich in der Stille Ruhe, Kraft und Frieden. Manchmal habe ich Angst zu erstarren, möchte mich mitteilen, ertrage es kaum, alleine in der Schule zu sein, ohne euch, ohne euer Lachen, ohne eure Freude an unserer Kunst.

Meine Wünsche sind wortlos. Es ist schon seltsam, ohne Worte zu sein. Und dann vernehme ich diesen einen Ton, der nur aus der Stille geboren werden kann. Verborgen im Schweigen schwingt in ihm Zuneigung, Dankbarkeit und Freude. In diesen Augenblicken erreichen Johanna und mich Nachrichten von euch, für die wir unendlich dankbar sind.

Mir wird klar, dass es wichtig ist in einer Resonanz zu schwingen, die uns mit allem verbindet. Rüdiger schreibt, dass das chinesische Schriftzeichen für Krise aus zwei Wörtern besteht. Das erste bedeutet Gefahr, das zweite steht für Chance. Das ist für mich Taiji. Die Wissenschaft von Yin und Yang. Überall wirken die zwei sich ergänzende Energien. Schatten können sich nur zeigen, wo auch Licht ist.

Johanna und ich wollen euch in den nächsten Wochen immer wieder Glücksmomente schenken. Eine wunderbare Idee von Stefan. Kleine Momente des Glücks wünschen wir euch von ganzem Herzen. Uns wird es warm ums Herz und wir wissen, dass wir uns bald wiedersehen werden.

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan Stichworte: Glücksmomente

Normalität? Natürlichkeit!

Taijiquan-Schule am 24. Juli 2020 Kommentar verfassen

Heinz Günter Saemann

Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!

In letzter Zeit höre ich oft Sätze wie »Hoffentlich wird alles wieder normal.«, »Ich wünsche mir die Normalität zurück.« oder »Wann können wir wieder ein normales Leben führen?« Auch mir kommt gelegentlich einer dieser Sätze über die Lippen, aber ich erschrecke dann und frage mich, was ist denn normal und wer entscheidet, ob etwas normal ist? Normalität scheint selbstverständlich zu sein, muss nicht erklärt werden, ist akzeptabel, sie ist erwünscht und gibt Sicherheit. Jede Zeit, Gesellschaft, Kultur und Glaubensrichtung hat ihre eigene Normalität, entwickelt aus den Erfahrungen im menschlichen Zusammenleben oder bestimmt durch Gesetzte und Dogmen. Doch ist sie nicht beständig, darf es nicht sein, denn das sogenannte Beständige nimmt uns unsere Lebendigkeit und lässt unsere Seele in einem goldenen Käfig verhungern.

Normalität ist vor allem Natürlichkeit, in der sich unser Wesen entfalten kann und die dem Andersdenken und Anderssein Raum gibt, um darin die Fülle und Vielfalt des Lebens zu erkennen. Und das fordert Verantwortung für sich selbst und andere. Normalität, die das Wesen und das Leben verstümmelt und verdinglicht, und die aus Gewinnstreben alles auf dem Altar des sogenannten Fortschritts opfert, ist nicht akzeptabel, ist abnorm. Wir lassen Leid und innere Verarmung zur Normalität werden. Wir verunstalten unser Wesen, wenn Unworte wie Fleischproduktion, Humankapital, Systemrelevanz wie selbstverständlich über unsere Lippen kommen. Die zunehmende Kultivierung der Gefühllosigkeit und der immer stärker in Erscheinung tretende Eigennutz verstümmeln unseren Geist und lassen unsere Kultur verkümmern.

Für mich ist Normalität die Liebe zur Schöpfung, erfüllt mit Dankbarkeit für die geschenkte Fülle und Vielseitigkeit. Beim Praktizieren des Taijiquan erfahre ich diese Natürlichkeit, in der sich alles gegenseitig bedingt und ineinanderfließt. Ich kann mich dem Wirken des Daos hingeben und komme meinem Wunsch nach innerem Frieden ein Stück näher.

Mögen Liebe und Frieden eure Herzen erfüllen!

  • Programm Herbst/Winter 2020/2021

Heinz Günter Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Betrachtungen

Heinz Günter Saemann am 22. Juni 2020 Kommentar verfassen

Heinz Günter Saemann

Die Hälfte meines Lebens beschäftige ich mich mit der Kunst des Taijiquan. In all den Jahren wird mein Wunsch, diese wunderbare Bewegungskunst in ihrer Tiefe zu verstehen, ihre Ideen zu erforschen und zu durchdringen, immer stärker. Ich begegne immer wieder Lehrern, die mich unterstützen und mich auf meinem Weg begleiten. Im Jahr 2005 begegne ich Meister Yang Zhen He. In ihm finde ich den Meister, den ich so lange suchte. Seit 28 Jahren gebe ich nun schon mein Wissen an meine Schülerinnen und Schüler weiter.

Seit zwei Jahren wünsche ich mir, meinen Unterricht neu zu gestalten, ihn mit neuen Inhalten zu füllen, ohne Altbewährtes aufzugeben. Ich spüre, dass ich eine Saat ausbringe, von der ich nicht weiß, ob sie aufgeht und was daraus erwächst. Sofort denke ich an das Gleichnis vom Sämann: Auf welchen Boden fällt der Samen, habe ich mein Herz darauf vorbereitet, was wächst, was entsteht, kann ich ihn pflegen, ihm genügend Nahrung geben? Wie so oft verlasse ich mich auf meine Intuition, warte auf einen Impuls. Zwei Jahre lang – nichts.

Am 17. März 2020 müssen Johanna und ich aufgrund der Corona-Pandemie unsere Schule schließen. Zwei Wochen später wird uns klar, dass die Einschränkungen länger dauern. Die Schülerinnen und Schüler und das Unterrichten fehlen uns. Hinzu kommt die Angst, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Können wir unserer Berufung weiterhin folgen, öffnen sich neue Wege für uns? Wir drehen einige Videos, um unsere Schüler bei ihrer Übungspraxis zu unterstützen. Obwohl wir mit einfachsten Mittel die Videos erstellen, zeigen die über fünftausend Aufrufe großes Interesse an unserer Arbeit.

Wir beginnen, unseren Schülerinnen und Schülern Einzelunterricht anzubieten. Und sie kommen. Wir erfahren, dass auch ihnen der Unterricht fehlt, dass ihnen unsere Videos weiterhelfen, dass sie ihnen eine Stütze sind. Wie wir warten sie darauf, wieder in der Schule präsent sein zu können. Welch eine Freude! Begegnungen von Herz zu Herz! Dann dürfen wir wieder im Freien unterrichten. Wir sind flexibel und ändern unsere Unterrichtsstruktur. Johanna und ich bereiten unsere Schule für weitere Lockerungen vor, sorgen für die Einhaltung der Vorschriften. Seit dem 2. Juni unterrichten wir wieder in unseren Räumen.

Wie von selbst hat sich unserer Unterricht verändert. Kaum wahrnehmbar regt sich in meinem Herzen etwas, will hervorbrechen, zum Licht streben. Ich spüre eine Tiefe, die ich lange nicht mehr erfahren habe. Trotz der Abstandsregelung sind die Begegnungen mit unseren Schülerinnen und Schülern intensiver geworden. Altbewährtes kann ich aus einem anderen Blickwinkel sehen. Durch die Veränderung meiner Position entsteht Neues, und ich erkenne, dass die Einschränkungen in diesen Zeiten uns nur scheinbar behindert haben. Sie sind der Impuls, auf den ich so lange gewartet habe. Ich werde von außen gezwungen, meinen Standort zu ändern, erkenne den Wechsel, der Wachstum bringt. Es fällt mir nicht leicht, doch ich spüre die Veränderung.

Gerade jetzt in diesem Augenblick bin ich dankbar dafür, der zu sein, der ich bin. Und ich bin dankbar für unsere wunderbaren Schülerinnen und Schüler, die mit uns den Weg des Taijiquan gehen.

Heinz Günter Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Räume öffnen

Taijiquan-Schule am 10. Januar 2020 Kommentar verfassen

Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann

Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!

Manchmal werden uns die inneren und äußeren Räume, in denen wir leben, zu eng. Wir spüren eine tiefe Unzufriedenheit und eine Leere in uns. Plötzlich ist da die Frage: »Was wäre wenn?« Wünsche und Fantasien werden wach. Wir träumen uns in ferne Länder, wünschen uns eine andere Arbeit, mehr Geld, eine Partnerschaft, die uns glücklich macht, mehr Zufriedenheit. Wir wollen der Enge entfliehen.

Einige glauben, ihr Glück in materiellen Dingen zu finden, in der Anhäufung von noch mehr Wissen, oder sie suchen den letzten ultimativen Kick. Andere geben auf und erkranken an der Enge und der Leere. Sie sehen zwar die Tür, die sie in neue Räume führen könnte, doch sie bleibt verschlossen. Das Neue, Unbekannte ängstigt uns. Wir wissen nicht, was uns erwartet.

Kommen wir auf die Welt, tragen wir alle Anlagen, die wir für ein zufriedenes Leben brauchen, bereits in uns, verborgen in unseren inneren Räumen. Sie wollen gefunden, geöffnet werden. Dieser Schritt erfordert Mut und Vertrauen in unsere innere Kraft, die seit Anbeginn in uns ist. Wenn wir diesen Schritt tun, werden wir kein neues Leben vorfinden, sondern unser Dasein in einer neuen Qualität erleben. Altes und Verbrauchtes können wir ohne Groll loslassen, unser inneres Potenzial entfalten, und wie spielende Kinder Neues entdecken, in der Gewissheit, dass es gut ist.

Die Grundlagen des Taijiquan liegen nicht nur auf dem Bewegungsablauf der Formen, sondern vor allem in den inneren Qualitäten der Bewegungen. Ein Verständnis davon erhalten wir durch das Tun. Wir fühlen uns mit dem Himmel und der Erde verbunden, spüren das Fließen der sich ergänzenden Energien und entdecken unser inneres Potenzial, das uns ermutigt, äußere und innere Räume zu öffnen. Ein Erleben, das nicht mit Sprache ausschließlich zu vermitteln ist.

Wir wünschen euch, immer wieder Räume zu entdecken, den Mut und die Neugier, sie zu betreten, und ein Kinderherz, das auf den Wolken reitet.

  • Programm Frühling/Sommer 2020

Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Innehalten

Taijiquan-Schule am 13. Juli 2019 1 Kommentar

Heinz Günter Saemann

Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!

Es ist mal wieder einer dieser Tage, die angefüllt sind mit vielerlei Beschäftigungen. So vieles muss getan und vorbereitet werden. Den meisten von euch sind solche Tage nicht fremd. Dann, beim Üben mit dem Langstock, plötzlich das Gefühl: da stimmt etwas nicht. Am nächsten Tag kommt der Schmerz, der sich Tag für Tag steigert. Für die nächsten fünf Wochen ist er mir ein unerbittlicher Lehrmeister. Ich bin gezwungen innezuhalten.

Irgendwann frage ich mich: »Wann hast du zum letzten Mal bewusst innegehalten, dich nur auf dich besonnen, dich mit deinem Herzen verbunden?« Meine Verletzung zwingt mich nun, darüber nachzudenken, Innenschau zu halten.

Nachdem der Schmerz langsam nachlässt, beginne ich wieder Taijiquan zu praktizieren. Meine Übungspraxis verändert sich. Ich pausiere immer öfters in der Form, erlebe die Bewegungen intensiver, durchdringender, lasse mich in der Stille sinken und steigen. Öffnen und Schließen geschehen von selbst, obwohl ich mich nicht bewege. Alles ist in mir, klar und leicht. Die Form vergessend spüre ich das Schlagen meines Herzen. Ich schaue nach Innen und genieße. Alles läuft jetzt langsamer, bewusster. Ich nehme mehr wahr.

Euch wünsche ich, immer wieder innehalten zu können, euch auf das Wesentliche zu besinnen und viel Freude an unserer Kunst. Ich bin dankbar für den Mut, mein Erleben mit euch teilen zu dürfen.

  • Programm Herbst/Winter 2019/2020

Heinz Günter Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

Alles ist Jetzt

Taijiquan-Schule am 13. Januar 2019 1 Kommentar

Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann

Liebe Freundinnen und Freunde des Taijiquan!

Wie häufig hat Vergangenes und Zukünftiges für uns eine größere Bedeutung als das Jetzt. Immer wieder werden wir allen möglichen und unmöglichen Prüfungen ausgesetzt, die uns Sorgen bereiten. Dann denken wir an Zeiten, in denen alles besser war, leben gedankenschwer im Morgen oder malen uns eine unbeschwerte Zukunft aus. Statt in der Freiheit des Augenblicks zu leben, begeben wir uns hinter ein Gitter voller Bedeutungslosigkeiten. Was vorbei ist, können wir nicht halten, und was wird, ist nicht greifbar. Ganz anders die Kinder. Mit einem offenen Bewusstsein, das weder wertet, noch vergleicht, leben sie in diesem Augenblick, im Jetzt. Wenn aus einer Pfütze ein Meer wird, Steine darin zu Inseln, die es zu erkunden gilt, spielt Zeit keine Rolle. Sie schwingen nicht im Takt der Stunden, sondern folgen dem Rhythmus des Lebens. Spielend und staunend leben sie in diesem Augenblick und sind eingebunden in der Einheit des Lebendigen.

Die weisen Frauen und Männer des Daoismus suchen einen Weg der Rückkehr zu dieser kindlichen Bewusstheit. Den Weg hin zum Alles ist Jetzt. Und hat nicht auch in unserer christlichen Tradition Jesus gemahnt: »Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht das Himmelreich erlangen.« Taijiquan ist für mich ein Weg, das Erleben des Augenblicks zu üben. Jeder und jede Taijiquan-Praktizierende kennt die Erfahrung, sich in den Formen zu »verlaufen«. Sobald meine Gedanken abschweifen, meine Aufmerksamkeit sich auf anderes richtet, sobald ich nicht im Jetzt bin, falle ich aus der Form. Verliere meine Mitte. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange ich schon praktiziere. Alles ist Jetzt. In diesem Augenblick. Ich bin froh, im Taijiquan einen Weg gefunden zu haben, um mein Leben und meine Gesundheit zu pflegen. Und ab und zu bin ich dann der kleine Junge, der auf einer Wasserpfütze neuen Welten entgegensegelt.

Johanna und ich wünschen euch, dass ihr zur eurer zweiten Kindlichkeit zurückfindet, und freuen uns auf unseren gemeinsamen Übungsweg.

  • Programm Frühling/Sommer 2019

Heinz Günter Saemann

Kategorie: Semesterimpuls, Taijiquan

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