Ikebana

Die Luft
riecht golden
Das Frühjahr
das Werden
die Hoffnung
das Licht einatmen
Die Sorgen
die Furcht
die Verletzungen ausatmen
Bis ein goldener Schimmer sich auf die Haut legt
Wissend und dankbar
ein Teil der Schöpfung zu sein

Heinz Günter Saemann

Am Morgen
wenn die ersten Sonnenstrahlen
auf dem Fluss tanzen
strecken die Forellen
ihre Köpfchen gegen den Strom
flitzen mal dahin mal dorthin
Neugierig beäugt vom Reiher
sind sie dennoch voller Lebensfreude
auch diejenigen
die mit dem Strom schwimmen
verschmäht er nicht

Heinz Günter Saemann

Für unsere Schüler

Dinge geschehen
ohne dein Zutun
Suche Augenblicke der Stille
Überlasse dein Herz der Leere
Friede sei mit dir

Johanna Saemann

Sei geduldig und gütig
mit dir selbst
Da ist Licht in dir
und es kann nicht anders
als einfach leuchten

Johanna Saemann

Könige und Fürsten
die das Volk nicht lieben
haben ihr Mandat verloren
Die Würde der Armen und Hilfesuchenden
mit Füssen zu treten
heißt seine eigene Würde zu verlieren

Der Edle
gibt mit offenem Herzen
Lob und Tadel berühren ihn nicht
in seiner Festigkeit
Achtet er die Würde aller

Sich und andere zu nähren
entspricht seinem Wesen
Maschinenherzen
werden den Menschen nicht gerecht

Heinz Günter Saemann

Heute sah ich
den ersten Schmetterling
Flatternde Schönheit
Tanz auf dem Wind
Vergessen ist
die nimmersatte Raupe in meinem Garten
Welche Bedeutung
haben schön und unschön
Der Edle weiß
um die Wandlung

Heinz Günter Saemann