Spätherbst
Heinz Günter Saemann
Nahender Advent
Jetzt will ich mir begegnen
Räume öffnen
für Ruhe und Stille
innen und außen
Lange bin ich umhergewandert
habe mich verloren
mich wieder gefunden
Lichterfüllter Raum
still
heilig
gesegnet
grenzenlos
Archiv für November 2019
November
Das Licht
Johanna Saemann
verliert sich langsam
und Blätter gleiten zu Boden
Herzoffen sehe ich
die Eigenart des Novembers
Innehalten
und in meine eigene Tiefe gleiten
Bewegung in sich selbst
Die tiefe Ruhe ist die Bewegung in sich selbst.
Laotse
15. November 2019 – Wir beginnen mit einer Handmassage, lenken dann den Atem in unseren Bauch und machen eine Qi-Gong-Übung. Dabei können wir die Bewegung und den inneren Raum in uns selbst erspüren und ganz präsent sein. Ein tiefes Gefühl der Ruhe und Offenheit stellt sich ein. Eine gute Voraussetzung, um danach den inneren Bildern und Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Johanna Saemann
Die Magie der Worte
Die Magie der Worte
Heinz Günter Saemann
Ihre Kraft zermalmt
in Sternenströmen
sinnig unsinnig
gefühllos
klar wirr
ungehört
Freundschaft
Achtsamkeit
Liebe
Heiligtum
Worte ihrer Heiligkeit beraubt
Freund
lass uns trinken und schweigen
ich kann das Piepsen der Küken nicht mehr hören
Sechste Stunde »MalZeit«
Heute wird gefaltet, geschnippelt, geklebt und gemalt. Aus grauem Zeitungspapier entstehen wunderschöne Sternencollagen.
Johanna Saemann
Neue Impulse im Herbst 2019 durch Meister Yang Jian Chao
Manche Menschen fangen mit dem Taijiquan an, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Sie denken vielleicht, Taijiquan sei ähnlich wie Sport: man trainiert den Körper. Aber dann geht die äußere Bewegung langsam auch nach innen. Und durch den steten Wechsel von Yin und Yang in den Bewegungen, durch die Atmung und die Langsamkeit begegnet der oder die Übende verschiedenen Fragen und erkennt, dass Taijiquan mehr ist: eine innere Kampfkunst.
Dieses Erkennen zieht sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen Seminare, die Meister Yang Jian Chao in diesem Herbst bei uns gibt. Innere Kampfkunst, die Vorstellung und Aufmerksamkeit, das Zentrum, die Energie, das Herz, die »Innenqualität«, wie er dazu auch sagt. Er spricht viel über die Philosophie, die chinesische Kultur und den Energiefluss im Körper. Aber auch ganz praktisch über das Zusammenspiel der Gliedmaßen, über Entspannung, den richtigen Stand, Gewichtsverlagerung und die Anwendungen der Grundtechniken im Taijiquan. Und immer wieder kommt er auf das Zentrum zurück, die innere und äußere Mitte. Er veranschaulicht, lässt uns selbst üben und erleben, korrigiert und vermittelt auf wunderbare Weiße.
Wichtig ist, dass du mit deiner Aufmerksamkeit in deinen Innenraum gehst. Hin zum Zentrum. Ganz natürlich mit der Atmung. Hin zur inneren Kraft, zum inneren Fluss.
Yang Jian Chao
Beim Seminar der inneren Übungen gelingt das ganz besonders gut. Ich empfinde dabei eine tiefe Ruhe und ein Wurzeln in mir selbst. Ich bin äußerst präsent und meine Aufmerksamkeit geht in alle Richtungen, ohne dabei jedoch die Verbindung zu mir selbst zu verlieren. Das ist ein sehr kraftvolles Gefühl, und ich suche es nun auch immer wieder in meinem Üben oder wenn ich unterrichte.
Der Weg des Taijiquan beginnt mit den ersten Schritten im Erlernen der Formen. Mit der Zeit wird das Verständnis für diese wunderbare Kampfkunst immer größer. Durch Üben und Erleben und dem Begegnen der Fragen kommt man langsam aber sicher zum Zentrum. Immer tiefer offenbart sich einem dadurch das Taijiquan selbst. Dabei helfen Lehrer und Meister dem Schüler, der Schülerin. Dass wir hier in unserer Schule einen so regen Austausch mit China pflegen ist unglaublich wertvoll.
Wir bedanken uns bei Meister Yang Jian Chao für seinen wunderbaren Unterricht und die vielen wertvollen Impulse. Und bei euch Schülern und Teilnehmern für das Kommen und Lernen. Wir hoffen, die Impulse von Meister Yang mit euch weiter zu üben und zu vertiefen
Johanna Saemann und Heinz Günter Saemann