Unter dem Aspekt der kulturellen Vielfalt laden wir Axel Sareika in die Taijiquan-Schule ein, der uns die Tuina-Therapie vorstellt. Neun Massageliegen und sechzehn wissbegierige Teilnehmerinnen und Teilnehmer füllen den Raum. Nach Lockerungsübungen, durch Johanna angeleitet und einer kurzen theoretischen Einführung von Axel, geht es auch gleich ganz praktisch zur Sache. Axel Sareika zeigt uns verschiedene Grundtechniken dieser manuellen Behandlungsform, die jeder Teilnehmer an seinem Partner übt. Wie auch im Taijiquan geht es um den richtigen Stand, eine korrekte Ausführung der Bewegungen und die Achtsamkeit, mit der man diese ausführt. Außerdem ist es ein Wechselspiel von Yin und Yang. Jede und jeder ist mal aktiv, indem er oder sie die chinesische Massagetechnik ausprobiert und dann wieder passiv, indem er oder sie in den Genuss der Anwendung kommt.
Axel und Beate Sareika, die ebenfalls ausgebildete Tuina-Therapeutin ist, sind ständig präsent, korrigieren, geben Hilfestellung und beantworten Fragen. Nach der Pause beginnen wir mit einer Qi-Gong-Übung, angeleitet durch Heinz Günter zur ganzheitlichen Körperwahrnehmung. Danach folgen nochmals einige Techniken des Tuina. Die Zeit vergeht wie im Flug und es macht unglaublich viel Freude. Wir bedanken uns bei Axel Sareika für seine wunderbare Arbeit und die ausgezeichnete Vermittlung seines Könnens. Auch bei Beate für ihre herzliche Unterstützung.
Im Nachklang zu diesem Seminar kommt mir ein Gedanke. Während ich Axel und Heinz Günter beobachtet habe, ist mir eine Ähnlichkeit zwischen den beiden aufgefallen. Beide Männer haben Lebenserfahrung, die sie geformt hat, und beide gehen seit vielen Jahren in ihrem Beruf hingebungsvoll den Weg der Selbstständigkeit. Sie bilden sich fort, vertiefen ihr Wissen, entwickeln sich weiter, begegnen und begleiten viele Menschen. Immer auch mit einer Herzenswärme für die, die zu ihnen kommen. Mit großem Engagement teilen sie ihr Wissen und Können und sind immer bereit es anderen Menschen zugänglich zu machen. Das ist berührend und so wertvoll gerade in der heutigen Zeit. Auch deshalb bin ich froh und dankbar für die Zusammenarbeit, fürs Teilhaben und den Austausch. Und dass es auf diese Art auch möglich ist, den Schülerinnen und Schülern der Taijiquan-Schule andere Aspekte der chinesischen Kultur näher zu bringen.
Johanna Saemann