Dankbar
Heinz Günter Saemann
Für die Zeit
die verrinnt
übe ich mich
in Demut
auch wenn
mir hin und wieder
der Kragen platzt
Die macht es mir
nun wirklich nicht leicht
diese Demut
Beiträge
Videos zum Üben
Wir hoffen, dass es euch allen gut geht und ihr trotz allen notwendigen Einschränkungen der letzten Zeit zufrieden seid. Johanna und ich haben in den letzten Monaten kleine Videos für euch gemacht.:
- Qi-Gong-Übungen (YouTube)
- Fächerform (YouTube)
- Fächerform nach Meisterin Yang Li Fen (YouTube)
- Die Form der 13 Bewegungen (YouTube)
- Erste Übung zur Grundtechnik Pang (YouTube)
- Qi-Gong-Übungen zum Stärken der Beine und Öffnen der Leiste (YouTube)
- Zweite Übung zur Grundtechnik Pang (YouTube)
- Bafa Wu Xing Gong, Teil 1 (YouTube)
- Bafa Wu Xing Gong, Teil 2 (YouTube)
- Säbelform (YouTube)
- 85er-Form, 1. Hälfte (YouTube)
- 85er-Form, 2. Hälfte (YouTube)
- 38er-Kurzform, Abschnitt 1 (YouTube)
- 38er-Kurzform, Abschnitt 2 (YouTube)
- 54er-Schwertform (YouTube)
- Kurzstock-Form (YouTube)
Wir wünschen euch viel Freude damit. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Andreas Harder-Matern und Maria Schmitt bedanken, die uns sehr unterstützt haben. Vielen Dank euch beiden.
Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann
Sonnendämmerung
Sonnendämmerung
Johanna Saemann
Wo sie aufgeht
Wo sie untergeht
Dazwischen Sein
Glückselig unglückselig
Lass es uns teilen
Danke für eure Loyalität
Liebe Schülerinnen und Schüler!
Gestern telefonierten wir mit dem Bürgertelefon des Gesundheitsamtes in Offenburg und wurden an die Stadt Gengenbach verwiesen. Wir haben in den letzten Tagen alles dafür getan, dass die Hygienevorschriften in unserer Schule eingehalten werden können. Leider bekamen wir von der Stadt Gengenbach aber einen negativen Bescheid. Eine Entscheidung über weitere Lockerungen fällt sehr wahrscheinlich erst am 6. Mai. Das heißt, wir müssen die Schulöffnung weiter verschieben. Wir finden keine Worte, um unser Bedauern auszudrücken.
Die vielen aufmunternden Mails und Anrufe von euch und eure Loyalität berühren uns sehr. Ihr seid wunderbar! Vielen Dank dafür.
Seid ganz herzlich gegrüßt!
Heinz Günter Saemann und Johanna Saemann
Über das Üben
Üben oder nicht üben – das ist hier die Frage.
Uns erreichen Anrufe und Mails von unseren Schülerinnen und Schülern. Neben viel positiver Rückmeldung, Ermutigungen und vieler warmer Worte, die ausgetauscht werden, geht es um das Üben. Es ist herausfordernd für euch, ohne den regelmäßigen Unterricht und den persönlichen Kontakt, zu üben. Das ist uns bewusst, und wir verstehen das. Manche von euch, die vorher nie oder selten geübt haben, entwickeln nun in dieser schwierigen Zeit eine eigene Disziplin. Und andere wieder, die diese Disziplin hatten, üben nur noch selten oder gar nicht mehr. Beides hat die Coronakrise als Auslöser. Für die einen ist das regelmäßige Praktizieren lebensnotwendig geworden, eine Hilfe und ein Werkzeug in dieser unruhigen Zeit, um sich zu zentrieren, Klarheit zu erlangen und körperlichen Ausgleich zu erreichen. Für die anderen ist der Alltag und die Veränderungen mit sehr viel Anstrengung verbunden, und sie sind auf allen Ebenen so gefordert, dass es für Taijiquan momentan nicht mehr reicht. Oder aber es fehlt die persönliche Anleitung durch Heinz Günter oder mich, der Kontakt, das Gegenüber.
Wir üben erstens, um das, was wir können, zu bewahren. Und zweitens, es durch wiederholen irgendwann besser zu können. Und drittens auch, um unser Selbst zu kultivieren.
Ich finde, es gibt unterschiedliche Arten des Übens im Taijiquan. Aktives Üben, zum Beispiel, beinhaltet das Üben durch Tun. Durch stetiges Wiederholen geht das Erlernte irgendwann so in den Körper über, dass ich nicht mehr darüber nachdenken muss. Dann gibt es ein äußerlich passives Üben. Es beinhaltet, dass der Bewegungsablauf bis ins Kleinste mental durchgespielt wird.
Und dann gibt es noch eine Art Taijiquan zu üben, die auf den ersten Blick nichts mit Taijiquan zu tun hat. Nämlich wie wir dem Alltag begegnen und uns darin bewegen, wie wir mit Herausforderungen umgehen, wie wir unsere Energie einteilen, wie wir ein Bewusstsein für die Natur der Dinge entwickeln, und wie wir versuchen, zu Natürlichkeit und Harmonie zu streben. Leben ist Bewegung, und Bewegung ist Veränderung- Das bedeutet für mich auch, dass ich nicht immer auf dieselbe Art und Weise üben kann.
Ich möchte euch natürlich ermutigen, dass ihr aktiv übt, denn das ist ein ganzheitlicher Ansatz. Körperlich, seelisch und geistig tut ihr euch damit etwas unglaublich Gutes. Aber ich möchte auch, dass ihr euch bewusst macht, dass Heinz Günter und ich das nicht erwarten und wissen, dass es auch die anderen Arten zum Üben gibt.
Ihr könnt euch das bewusst machen. Verknüpft eure Handlungen im Alltag immer wieder bewusst mit Taijiquan. Sucht in den Bewegungen des Lebens die Energien von Yin und Yang. Wie stehe ich und gehe ich durch mein Leben, durch die jetzige Zeit? Wie fühlt sich zum Beispiel in einer Begegnung Peng, Aufnehmen, Anheben oder Ableiten an? Was ist Lü, seitlich vorbeigleiten Lassen im Alltag? Wo bin ich weich, wo hart? Kann ich zentriert und klar reagieren? Wo ist das Runde, die Harmonie in meinem Leben?
Ich bin mir also sicher, dass ihr übt. Auf die eine oder andere Weise. Heinz Günter und ich sind fast täglich in der Schule und in Gedanken oft bei euch. Wir freuen uns auf den Tag, an dem wir euch wiedersehen und wir wieder zusammen Taijiquan praktizieren können. Bis dahin übt fleißig, den Umständen entsprechend, jede und jeder auf seine Art.
Seid herzlich gegrüßt!
Johanna Saemann



