Der alte Drache
Heinz Günter Saemann
mag nicht mehr schnauben
Er ist müde geworden
Feuer hat er nie gespuckt
Wozu auch
Seit Tausenden von Jahren halten andere das für ihr Privileg
Ein letztes Mal betet er
Mögen alle Wesen glücklich sein
Beiträge
Reisende
Reisende folgen ihrem Herzen
Johanna Saemann
Machen sich auf
in die bisher unausgefüllte Weite des Lebens
Lassen sich fallen in die sehnende Mitte
Folgen dem Rauschen des Lebensflusses
ohne nautische Karten
Himmel und Erde
haben sich zusammengetan
deine Schritte zu begleiten
Wir alle sind Reisende
ins Unbekannte
Alle auf dem Weg
Arm dran
Die Reichen und Mächtigen sind arm dran
Heinz Günter Saemann
Einsam sitzen sie auf ihren Thronen
Umgeben von Speichelleckern vermissen sie einen wirklichen Freund
Sind ihre Kornkammern gefüllt wollen sie doch nichts herausgeben
Auch wenn das Volk hungert und das Korn verfault
Am Ende werden nur die Würmer satt
Morgenregen
Morgenregen
Heinz Günter Saemann
Graue und kalte Dämmerung
Eine Amsel singt
Ob ihr Gesang
die Sonne hervorlockt?
Nur Hiersein
Nur Hiersein
Johanna Saemann
Jetzt
Mit offenen Händen das Leben
im Moment empfangen
Im Atemstrom des Himmels und der Erde
geboren werden und vergehen
Nichts halten wollen
Einfach sein